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Bioresonanz beim Pferd – Heilung oder Humbug?

Bioresonanz beim Pferd

Die Bioresonanz ist ein Konzept, das vor allem in der alternativen Medizin Anwendung findet. Sie wird auch bei Pferden immer häufiger als Methode zur Diagnostik oder Therapie von Beschwerden beworben. Bioresonanz-Geräte versprechen, energetische Ungleichgewichte im Körper zu erkennen und zu harmonisieren. Doch wie funktioniert dieses Verfahren, und was sagt die Wissenschaft dazu?

Das Prinzip der Bioresonanz

Die Grundidee der Bioresonanz basiert auf der Annahme, dass jede Zelle spezifische elektromagnetische Schwingungen aussendet. Bei einer Krankheit oder Störung sollen diese Schwingungen verändert sein. Geräte wie das „Healy“ sollen diese Schwingungen messen und analysieren können.

Das Healy-Gerät, ein tragbares und digitales Bioresonanz-System, soll nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren – einschließlich Pferden – eingesetzt werden können. Es wird oft mit Begriffen wie „Quantentechnologie“ oder „Frequenztherapie“ beworben. Mithilfe spezieller Sensoren soll das Gerät angeblich Ungleichgewichte im Energiefeld des Pferdes erkennen. Anschließend werden passende Frequenzen ausgesendet, um diese Ungleichgewichte zu korrigieren und die Gesundheit zu fördern.

Einsatzbereiche beim Pferd

Anbieter der Bioresonanz behaupten, dass sie bei Pferden eine Vielzahl von Beschwerden behandeln können, darunter:

  • Muskelverspannungen
  • Verdauungsprobleme
  • Allergien
  • Stress oder Verhaltensauffälligkeiten
  • Chronische Schmerzen

Pferdebesitzer, die Bioresonanz einsetzen, berichten oft von einer subjektiven Verbesserung des Wohlbefindens ihrer Tiere. Solche Berichte tragen zur wachsenden Beliebtheit des Verfahrens bei, obwohl wissenschaftliche Beweise fehlen.

 

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Fehlende wissenschaftliche Beweise

Trotz der Beliebtheit der Bioresonanz gibt es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege dafür, dass diese Technologie tatsächlich diagnostische oder therapeutische Effekte hat. Die Hauptkritikpunkte lauten:

  1. Unklare Messmethoden

    Die Behauptung, dass der Körper elektromagnetische Schwingungen aussendet, die Krankheiten anzeigen, ist wissenschaftlich nicht fundiert. Zwar gibt es elektrische Aktivitäten in Zellen und Geweben, aber diese sind nicht auf krank oder gesund zu reduzieren, wie es die Theorie der Bioresonanz suggeriert.
  2. Fehlender Wirkmechanismus

    Es gibt keinen wissenschaftlich nachgewiesenen Mechanismus, wie Frequenzen, die von einem Gerät ausgesendet werden, biologischen Geweben helfen könnten, „energetische Ungleichgewichte“ zu korrigieren.
  3. Placebo-Effekt

    Subjektive Verbesserungen beim Pferd könnten auf den Placebo-Effekt bei den Besitzern zurückzuführen sein. Wenn der Besitzer davon überzeugt ist, dass das Pferd durch die Behandlung profitiert, werden kleine Fortschritte oder Verhaltensänderungen oft überbewertet.
  4. Studienlage

    Bis heute fehlen gut konzipierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studien, die die Wirksamkeit der Bioresonanz untermauern. Viele der von Herstellerseite zitierten Untersuchungen stammen aus nicht peer-reviewten Quellen, wurden von Herstellern der Geräte finanziert und das Studiendesign entbehrt einen wissenschaftlichen Standard.

Warum glauben wir dennoch an Bioresonanz?

Die Faszination für Bioresonanz lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  • Komplexität der Technologie: Begriffe wie „Quantentechnologie“ klingen wissenschaftlich und beeindruckend, auch wenn sie oft missverständlich oder falsch verwendet werden.
  • Alternative zur Schulmedizin: Viele Pferdebesitzer suchen bei chronischen oder schwer therapierbaren Beschwerden nach Alternativen zur klassischen Medizin.
  • Anwendbarkeit ohne Fachpersonal: Bioresonanzgeräte bieten die Möglichkeit, ohne fundierte, fachliche Ausbildung eine vermeintliche Diagnose zu stellen und Krankheiten zu behandeln. Die Einfachheit der Anwendung wird von vielen Pferdebesitzern geschätzt.

Fazit zur Bioresonanz beim Pferd

Die Bioresonanz ist ein augenscheinlich faszinierendes Konzept, das jedoch nicht auf wissenschaftlich fundierten Prinzipien basiert. Während einige Pferdebesitzer subjektive Verbesserungen bei ihren Tieren wahrnehmen, fehlen Beweise für eine tatsächliche Wirkung dieser Geräte. Um eine Irreführung oder Ressourcenverschwendung (Geld, Zeit, Energie) zu vermeiden, ist es wichtig, bei der Gesundheitsversorgung von Pferden auf Methoden zu setzen, deren Wirksamkeit nachvollziehbar ist.

Bioresonanz mag als ergänzende Methode betrachtet werden, doch sollte sie niemals den Rat eines Tierarztes oder eine evidenzbasierte Therapie ersetzen. Als Pferdebesitzer sollten wir kritisch hinterfragen, welche Technologien wir einsetzen und unsere Entscheidungen auf fundierte Informationen stützen.

 

Deine Sandra

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