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Leistungsinsuffizienz beim Pferd

Leistungsinsuffizienz beim Pferd

Ursachen erkennen und gezielt handeln

Die Wettkampfphase oder eine intensive Arbeit auf Stoppelfeldern ist für viele Pferde eine fordernde Zeit. Während dieser Perioden fällt einigen Pferdebesitzern auf, dass ihre Pferde nicht mehr die gewohnte Leistung erbringen. Die Frage nach der Leistungsinsuffizienz, also einer unerwarteten Leistungsschwäche, drängt sich auf. Was kann dahinterstecken, und wie können Pferde wieder zu ihrer vollen Fitness finden?

Symptome einer Leistungsschwäche beim Pferd

Leistungsinsuffizienz kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Einige Pferdebesitzer berichten, dass ihre Tiere früher bzw. stärker schwitzen. Andere Pferde wirken nicht mehr so losgelassen und locker wie gewohnt, blockieren bei der Arbeit oder zeigen Unwohlsein durch Bocken oder Steigen. Auch mangelhafter Muskelaufbau kann ein Zeichen für mangelnde Leistungsfähigkeit sein. Häufig wird auch beobachtet, dass die Atemfrequenz der Pferde länger nach dem Training erhöht ist oder der Liebling einfach nicht mehr die gleiche Leistung bringt wie noch vor einigen Monaten.

Ein typisches Beispiel ist die Nachricht einer Pferdebesitzerin, die mich kürzlich erreichte:

„Liebe Sandra, anbei findest du die Leistungsdaten unserer Stute Princess aus den vergangenen Monaten. Wir schaffen es nicht, ihre Fitness zu steigern und suchen deshalb Rat.“

Diese Sorge ist in der jetzigen Zeit keine Seltenheit. Pferdebesitzer fragen sich, warum ihre Pferde trotz intensiver Bemühungen nicht mehr die gewohnte Leistung zeigen. Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Leistungsschwäche bei Pferden auslösen können, und es lohnt sich, diese im Detail zu betrachten.

 

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Beispiele aus der Praxis: Ursachen und Therapien von Pferden mit Leistungsschwäche

In den letzten Monaten sind mir einige Fälle begegnet, die typische Ursachen für Leistungsschwäche bei Pferden aufzeigen. 

Hier ein paar Beispiele:

Princess, 9-jährige Hannoveranerin, Dressurpferd:

    • Symptome: In dieser Saison mehrfach auf L-Niveau platziert, aber die Richter bemängeln eine „untertourige und ausdruckslose“ Vorstellung.
    • Ursache: Muskuläre Dysfunktion.
    • Behandlung: Anpassung des Futterplans und Optimierung des Trainingsplans. Hier lag der Schwerpunkt auf einer gezielten Muskelaufbau-Strategie.

Bella, 7-jährige Haflingerin:

    • Symptome: Trägheit, obwohl mehrtägige Wanderritte geplant sind, sogar eine Alpenüberquerung.
    • Ursache: Dysbiose im Darm, verursacht durch langanhaltende Probleme seit der Fohlenzeit.
    • Behandlung: Darmsanierung und Optimierung der Fütterung zur Wiederherstellung der Darmgesundheit.

Snotur, 12-jähriger Isländer:

    • Symptome: Keine konstante Fitness, Leistungsabfälle über den Trainingsverlauf.
    • Ursache: Zellulosemangel aufgrund zu langer Fresspausen und insgesamt zu wenig Fresszeit.
    • Behandlung: Einführung eines speziellen Zelluloseplans zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Futteraufnahme.

Kayou, 10-jähriger Araber:

    • Symptome: Unkonstante Leistungen bei Distanzritten
    • Ursache: Mentale Instabilität und Überforderung.
    • Behandlung: Mentales Training und psychologische Unterstützung zur Stabilisierung und Vorbereitung auf lange Strecken.

So überprüfst du die Leistung deines Pferdes

Um die Leistung deines Pferdes gezielt zu steigern, ist es wichtig, das Ausgangsniveau genau zu erfassen. Dabei sollten verschiedene Aspekte der Fitness und Gesundheit berücksichtigt werden:

  • Kondition: Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit sind Grundbausteine der Fitness.
  • Technik: Koordinative Fähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten.
  • Psychische Fähigkeiten: Mentale Fitness spielt eine entscheidende Rolle, vor allem bei Pferden, die in Wettkämpfen oder langen Ausritten mental gefordert werden.
  • Genetische Faktoren: Veranlagungen müssen individuell betrachtet werden.
  • Taktisch-kognitive Fähigkeiten: Intelligenz und Taktik bestimmen, wie effektiv ein Pferd seine Aufgaben lösen kann.
  • Umweltfaktoren: Auch äußere Rahmenbedingungen wie Wetter, Haltungsbedingungen, Futterqualität und das soziale Umfeld können die Leistung eines Pferdes beeinflussen.
  • Persönlichkeit: Belastungsfähigkeit und individuelle Reaktionen auf Training oder Stress.

Schritt für Schritt zu mehr Leistung

Eine fundierte Leistungssteigerung beginnt mit einem sorgfältig erstellten Trainingsplan. Hierbei ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen und eine Hypothese über die zu erwartende Steigerung aufzustellen.

Nach vier Wochen sollte eine erste Überprüfung stattfinden: Hat sich die Leistung des Pferdes wie erwartet gesteigert? Falls nicht, wird der Plan angepasst und die Maßnahmen optimiert. Nach weiteren vier Wochen erfolgt eine erneute Überprüfung.

Ein wesentlicher Punkt ist, dass die Leistungssteigerung stark mit der Gesunderhaltung und dem Wohlbefinden des Pferdes korreliert. Ein optimales Training ist nur dann erfolgreich, wenn auch die Regeneration ausreichend berücksichtigt wird. Übertraining kann langfristig zu Leistungsabfällen führen, weshalb Ruhephasen unbedingt eingehalten werden sollten.

Fazit – Leistungsschwäche beim Pferd

Leistungsschwäche beim Pferd kann viele Ursachen haben, und nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar, was dahintersteckt. Eine sorgfältige Analyse des Ausgangszustands, gepaart mit einem gezielten Plan kann jedoch dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit eines Pferdes nachhaltig zu steigern. Wichtig ist, das Pferd als Ganzes zu betrachten – sowohl körperliche als auch mentale Aspekte spielen eine entscheidende Rolle. Nur so kann eine optimale Leistung erreicht und dauerhaft aufrechterhalten werden.

Deine Sandra

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