Heu 2024 – Enthüllung der ersten Analysedaten
Heu – die Basis der Pferdefütterung – hat einen großen Einfluss auf die Pferdegesundheit. Um ihr Pferd gesund zu erhalten haben Pferdebesitzer/innen einige Fragen zur Heufütterung von Pferden. Dieser Artikel beantwortet die FAQs zum Thema Heuqualität und verrät erste Trends der Heuanalysen aus diesem Jahr.
Welche Faktoren bestimmen die Qualität von Heu?
Es gibt zwei Aspekte, welche die Qualität von Heu bestimmen: Die botanische und die mikrobiologische Qualität des Heus. Die mikrobiologische Qualität wird durch die Anzahl der Keime entschieden, also Bakterien, Pilze (Schimmel, Hefen und Schwärzepilze) und andere Mikroorganismen. Die botanische Qualität durch den Nährwert (hierfür sind Pflanzenvielfalt, Verdaulichkeit, Gehalt an Vitaminen, Proteinen, Mineralien ausschlaggebend) und auch das Vorkommen von Giftpflanzen.
Welche gesundheitlichen Probleme können bei Pferden durch schlechte Heuqualität entstehen?
Häufige Gesundheitsprobleme, die bei Pferden durch die Aufnahme von Heu in schlechter Qualität entstehen sind
- Hautausschläge,
- Atemwegsprobleme,
- Einlagerungen,
- Magen/Darmbeschwerden (v.A. Koliken),
- Stoffwechselüberlastungen wie Hufrehe
- oder erhöhte Leberwerte.
Was kann man präventiv dagegen tun?
Zunächst kann mit einer gut geplanten und sorgfältig durchgeführten Heuernte das Fundament für Heu in guter Qualität gelegt werden. Entscheidend für eine hohe Heuqualität sind Schnittzeitpunkt, Schnitthöhe, Trocknung am Feld und Pressdruck. Weiterhin entscheidet die Lagerung über die Heuqualität.
Zur Prüfung der Heuqualität sollte eine Sinnesprüfung erfolgen. Gutes Heu riecht nicht muffig oder faulig, hat keine graue Farbe und die einzelnen Stängel sind nicht schwarz gepunktet oder mit weißem Belag. Gutes Heu fühlt sich trocken an und zeigt keine verklebten oder verfärbten Stellen.
Aber Vorsicht: Manche Keime sieht und riecht man nicht, z.B. den Pilz Aspergillus.
Eine Heu-Analyse inklusive einer mikrobiologischen Untersuchung kann genaueren Aufschluss über den Keimgehalt von Heu geben.
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Was kann getan werden, wenn das Pferd Heu in schlechter Qualität gefressen hat?
Durch die Fütterung eines Toxinbinders können Giftstoffe, die mit schlechtem Heu gefressen wurden, gebunden und ausgeschieden werden, im besten Fall bevor sie dem Pferd schaden.
Was gibt es bei der Fütterung eines Toxinbinders zu beachten?
Manche Toxinbinder wirken stärker als andere. Ein Toxinbinder sollte deshalb an die individuelle Stoffwechselleistung des Pferdes und seinen Gesundheitszustand angepasst werden.
Wie lange sollte man bei Pferden einen Mykotoxinbinder füttern?
Im Akutfall sollte ein Mykotoxinbinder bis zu einigen Wochen gefüttert werden. Die Fütterung eines Mykotoxinbinders über längere Phasen sollte sorgfältig überdacht und geplant werden.
Um der Bindung von Nährstoffen durch einen Toxinbinder vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Toxinbinder zeitlich versetzt zu Mineralfutter zu geben.
Heuanalyse 2024 – der Überblick
Wie ist der Proteingehalt im Heu dieses Jahr?
Erste Analysen von diesem Jahr zeigen einen sehr niedrigen Proteingehalt, noch niedriger als die letzten Jahre.
Wie ist der Zuckergehalt im Heu im Vergleich zu den letzten Jahren?
Der Zuckergehalt der ersten Analysen des Heus aus 2024 ist hoch, jedoch nicht ganz so hoch wie letztes Jahr.
Welche Nährstoffe im Heu haben sich verändert?
Phosphor, Natrium und Magnesium sind in Heu diesen Jahres etwas niedriger als in den vergangenen Jahren.
Wie sieht der Vergleich von Heu zu Heulage aus?
Die diesjährigen Heulage-Analysen zeigen einen etwas höheren Proteingehalt als die Heuanalysen bei ebenfalls höherem Zuckergehalt. Der Zinkgehalt ist in Heulage etwas niedriger als in Heu, der Mangangehalt etwas höher.
Wenn du die Fütterung deines Pferdes überprüfen lassen möchtest oder dir einen ernährungstherapeutischen Ansatz für gesundheitliche Probleme deines Lieblings wünscht, kannst du dich hier über eine Ernährungsberatung informieren: https://vomkrankenzumgesundenpferd.de/ernaehrungsberatung/
Deine Sandra